Am 25. Oktober war es wieder soweit: Am Weltnudeltag wurden auf der ganzen Welt die leckeren Teigwaren gefeiert. Pasta gehört auch in Deutschland zu den beliebtesten Gerichten. Ob Spaghetti Bolognese, Tortellini oder Penne Arrabiata – wir lieben Nudeln. 2017 aßen mehr als 23 Millionen Deutsche ab 14 Jahren mehrmals pro Monat Pasta, fast 15 Millionen sogar mehrmals wöchentlich. Jeder Dritte bevorzugt dabei Spaghetti, aber auch Bandnudeln und Fusilli haben viele Fans. Beim Wort Pasta denken wir unweigerlich an Italien, doch die Chinesen behaupten von sich, sie einst erfunden zu haben. Immerhin wurden im Reich der Mitte vor einiger Zeit 4.000 Jahre alte Nudeln entdeckt. Diese waren zwar aus Hirse, hatten aber die Form von Spaghetti. Wahrscheinlich wird man nie abschließend klären können, wer sich zuerst daran labte. Fakt ist, dass Pasta inzwischen in vielen Ländern der Erde in unterschiedlichen Formen gegessen wird.

Traditionen von Deutschland bis Italien

Die Deutschen lieben italienische Pasta, dabei haben wir unsere eigenen Teigwaren. Die jedoch beschränken sich regional auf den Süden der Republik: In Baden-Württemberg sind Spätzle und Maultaschen ein Kulturgut. In den anderen Landesteilen isst man lieber Nudeln mit Tomatensauce. Allerdings würden die Italiener bei einigen unser Essgewohnheiten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Spaghetti Bolognese? Nicht doch! Zum Bologneser Ragù gehören breite Tagliatelle. Aber auch in anderen Staaten hat man seine ganz eigenen Pasta-Interpretationen. So essen die US-Amerikaner gerne und viel “Mac and Cheese”, also in Käse ertränkte Makkaroni. Kein Italiener würde seine geliebten Nudeln so vermatscht essen. Sie verehren die Pasta und geben ihr liebreizende Namen: Dünne Nudeln enden uf „ini“ oder „ine“, dicke auf „on”. Schmale Nudeln erkennt man an „…ette“, breite an „elle“ und geriffelte an, „rigate“. Übrigens heißt es, dass jeder Italiener pro Jahr 30 Kilogramm Nudeln isst – wir Deutschen begnügen uns mit acht Kilogramm.

Auf der ganzen Welt beliebt

In Asien mag man Nudeln eher einfach. Kein Chichi, sondern traditionell – gebraten oder in einer wohlschmeckenden Suppe. Unterschiede gibt es weltweit auch in der Herstellung. Während die Italiener (für getrocknete Pasta) auf Hartweizengrieß setzen, verwenden die Asiaten außerdem Reis oder Mungobohnen (für Glasnudeln). In die schwäbischen Spätzle gehören unbedingt Eier, die auch benötigt wird, wenn man Nudeln selbst herstellen will. Neben der kinderleichten Zubereitung – ab damit ins heiße Salzwasser – ist die Variabilität sicherlich ein Grund für die Beliebtheit der Pasta. Sie passt zu vielen Gemüsesorten, Fisch und Fleisch, grünen und roten Saucen, aber auch zu Tofu oder wird nur mit Öl und Kräutern gegessen. Dazu ein paar gesunde Gewürze und fertig ist der kulinarischer Leckerbissen. Wer es aufwendiger mag, füllt Ravioli, Cannelloni oder Tortellini. Für ein Ah und Oh beim Familienessen sorgen rote, grüne oder schwarze Pasta, die mit Tomatenmark, Spinat bzw. der Tinte des Tintenfischs gefärbt wurde.

Auf der Wäscheleine getrocknet

Ob man die Nudeln nun frisch aus dem Kühlregal kauft oder getrocknet, ist Geschmackssache. Die frischen sind schneller zubereitet, aber nicht so lange haltbar. Apropos: Die lange Haltbarkeit von getrockneter Pasta verdanken wir den Arabern. Die haben vor langer Zeit damit begonnen, die Nudeln über Wäscheleinen zu hängen. So getrocknet konnten sie mit auf Reisen genommen werden. Am Ende wollen wir noch auf zwei Mythen eingehen, die sich hartnäckig halten: Nein, es muss kein Öl ins Nudelwasser. Regelmäßiges Umrühren ist das Geheimnis gegen ein Verkleben. Und nach dem Abgießen werden die Nudeln nicht mit kaltem Wasser abgeschreckt, denn das spült die Stärke ab und die Sauce haftet anschließend nicht mehr so gut an der Pasta. Buon appetito!

 

Abbildung 1: congerdesign / pixabay