Erfahren Sie hier, worauf Sie bei der Anschaffung eines Kochtopfs Wert legen sollten.
Die Qualitätsunterschiede bei Kochtöpfen sind enorm. Während hochwertige Modelle sowohl Energiesparen, als auch gutes Gelingen gewährleisten, fallen Alternativen durch minderwertige Verarbeitung und schlechte Kochergebnisse negativ auf. Erschwert wird die Kaufentscheidung aufgrund der Tatsache, dass teure Töpfe nicht zwangsläufig besser sind.
Material
Eines der wichtigsten Kriterien bei Töpfen ist das Material. Neben Edelstahl stehen hier hauptsächlich Glas, Gusseisen und Email zur Verfügung. Bezüglich Reinigung, Hygiene und Robustheit sind Edelstahltöpfe überzeugend. Auch ihr relativ geringes Gewicht kommt beim Hantieren in der Küche zugute. Darüber hinaus zeigt sich Edelstahl gegenüber Temperaturschwankungen unbeeindruckt. Email und Glas sind für Allergiker vorteilhaft, aber deutlich empfindlicher gegenüber Stößen. Um diesen Nachteil auszugleichen, werden vorwiegend Stahlemaille-Töpfe verkauft, auch bekannt als Stahlkeramik-Töpfe. Töpfe aus Gusseisen benötigen mehr Zeit zum Erwärmen, speichern die Hitze dafür aber umso länger. Gusseisernes Kochgeschirr ist extrem langlebig und optimal zum Garen und Schmoren geeignet. Das schwere Material kann allerdings nicht in der Spülmaschine gereinigt werden.
Besonders langlebig sind Töpfe mit Keramik-Beschichtung. Keramik ist für Langlebigkeit, Strapazierfähigkeit und Kratzfestigkeit bekannt. „Mit dieser Anti-Haft-Beschichtung können die Speisen problemlos ohne größere Mengen von Öl oder Butter zubereitet werden“, heißt es im Topfset-Test des Onlineportals für Haushaltstipps. Auch die hervorragende Hitzeverteilung wird im Vergleich hervorgehoben. Somit handelt es sich um ideale Allroundtalente, effizient, pflegeleicht und robust. Aluminiumtöpfe sind heute nicht mehr zeitgemäß, weshalb wir nicht näher darauf eingehen. Auch Kupfertöpfe verlieren an Bedeutung.
Ein hochwertiger Kochtopf zeichnet sich unter anderem durch folgende drei Merkmale aus:
1. Der Boden verzieht sich auch nach Monaten / Jahren der Nutzung nicht
2. Die Griffe sind zuverlässig montiert und gewährleisten maximale Sicherheit
3. Die Deckel passen perfekt und schließen Energieverluste aus
Ein zentraler Qualitätsindikator bei Töpfen ist der Boden. Je dünner er ist, desto minderwertiger der Topf. Ein dicker erstklassiger Topfboden überträgt Wärme schnell, effizient und gleichmäßig. Die nötige Dicke hängt vom Material ab. Bei Edelstahltöpfen ist beispielsweise ein dicker Sandwichboden erforderlich, um die schlechte Wärmeleitfähigkeit des Materials auszugleichen. Verarbeitet wird dann Aluminium oder Kupfer.
Empfehlenswerte Dicke des Topfbodens
Edelstahltöpfe: 4 bis 6 Millimeter
Stahlemail: 2,5 bis 3 Millimeter
Ein Topf muss beim Kochen plan aufliegen. Das heißt, der Boden liegt flach auf dem Herd auf und hat somit vollständigen Kontakt zum Untergrund. Zwischenräume darf es im heißen Zustand nicht geben. Da sich das Material bei Hitze ausdehnt, darf der Topf im kalten Zustand hingegen nicht exakt aufliegen.
Die Griffe sollten aus wärmeisoliertem Metall gefertigt sein, da Kunststoffmodelle in der Spülmaschine schneller in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch eine ergonomische Formgebung wäre wichtig.
Kompatibilität
Besitzer eines Induktionsherdes benötigen spezielles Kochgeschirr mit magnetischem Topfboden. Da der Induktionsherd immer populärer wird, kann es beim Kauf neuer Töpfe durchaus sinnvoll sein, direkt in induktionsfähiges Kochgeschirr zu investieren. Wird der Herd ausgetauscht, muss der Bestand nicht erneuert werden.
Gewicht
Auch das Gewicht deutet auf die Qualität von Töpfen hin. Zwar ist ein schwerer Topf beim Kochen etwas lästig, doch hinsichtlich seiner Langlebigkeit ist ein gewisses Gewicht wünschenswert. Schwere Modelle verziehen sich weniger schnell.
Pflege
Ein Topf, der sich nicht in der Spülmaschine reinigen lässt, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Besonders unter den günstigen Topfsets tummeln sich einige Ausführungen, welche die Reinigung in dem praktischen Küchenhelfer nicht mitmachen. Werfen Sie beim Kauf einen Blick auf dieses Merkmal und fragen Sie im Zweifelsfall den Hersteller! Einzige Ausnahme bilden gusseiserne Gefäße. Sie stellen trotz der Notwendigkeit sie von Hand zu waschen, wertvolles Zubehör dar.
Deckel
Jeder Topf braucht einen Deckel. Zumindest gilt das für alle Haushalte, die ihre Stromrechnung senken und möglichst effizient kochen möchten. Ohne Deckel geht eine Menge Energie verloren und die Zutaten müssen unnötig lang gekocht werden. Kaufen Sie daher immer im Set. Deckel dürfen keinesfalls wackeln, sollten kein zu geringes Gewicht aufweisen und einen Rand haben, der in den Topf hineinragt.
Spezielle Kochtöpfe
Nudeltopf ist höher und schlanker geformt als andere Töpfe. Siebeinsätze erleichtern das Abtropfen.
Kasserolle ist oft oval geformt und flacher, für bequemes Schmoren von Fleisch. Gusseisen speichert Wärme optimal und ist für diesen Zweck prädestiniert.
Milchtopf hat eine Antihaftbeschichtung und einen kleinen Schnabel, der den Umgang mit Milch einfacher macht.
Saucentopf verhindert das Anbrennen über einen besonders dicken Boden.
Schnellkochtopf verkürzt durch Überdruck die Koch- und Garzeit drastisch. Gulasch dauert damit statt 60 nur 15 Minuten.
Die Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. hat Fachwissen zum Kochgeschirr zusammengefasst und fügt passend hinzu: “Praktisch zu handhaben sind gerade, zylindrische Töpfe. Diese Topfform ist günstig zum Rühren, Reinigen und Ausschütten.” Zum bequemen Rühren seien Ausführungen mit abgerundetem Übergang zwischen Topfwand und Topfboden zu bevorzugen, “da dann die Speisen beim Rühren in Bewegung gehalten werden können und deshalb nicht so leicht anbrennen.”