Backen ohne Milch, Eier, Butter, Honig und Sahne geht nicht? Und wie das geht! Die Tricks der veganen Küche sind vielfältig und clever. Man will kaum meinen, welche Köstlichkeiten sich ganz ohne tierische Produkte neben den Adventskranz auf den Tisch zaubern lassen. Und wer nicht weiß, dass es sich dabei um vegane Leckereien handelt, der wird‘s beim Kosten höchstwahrscheinlich nicht einmal merken! Denn die veganen Ersatzprodukte haben genauso viel Geschmack, wie ihre tierischen Pendants, und sollen zudem auch noch viel gesünder sein! Super praktisch: Die meisten klassischen Rezepte lassen sich problemlos “veganisieren”. Man muss nur wissen wie!
Für vegane Einsteiger und alle, die beim Backen und Schlemmen mal ganz ohne tierische Unterstützung auskommen wollen, haben wir die besten Tipps rund um vegane Alternativen und Ersatzprodukte in der Weihnachtsbäckerei zusammengestellt.
Ohne Eier geht’s auch!
Die gute Nachricht: Viele Teige kommen prima ohne Eier aus! Das sind beispielsweise Mürbeteig, Blätterteig, Hefeteig oder Plunderteig. Bei Back-Rezepten, die unter drei Eier beinhalten, können Sie diese einfach weglassen. Die fehlende Flüssigkeit lässt sich durch zwei oder drei Esslöffel Wasser hinzufügen. Wem das Weglassen nicht geheuer ist oder Rezepte mit mehr Eiangaben vorliegen hat, der kann zu folgenden Alternativen greifen:
Ei-Ersatzpulver
Ei-Ersatzpulver finden Sie im Reformhaus ®. Das Pulver wird mit Wasser verrührt. Dabei entspricht ein Teelöffel Ei-Ersatzpulver plus etwa 45 Milliliter Wasser einem Ei. Die entstandene Masse ist geschmacksneutral. So können Sie es nicht nur für süßes Weihnachtsgebäck, sondern auch für herzhafte Leckereien verwenden.
Soja-Mehl
Die Bindekraft von Eiern lässt sich prima mit Soja-Mehl und Wasser (ein EL Sojamehl gemischt mit ein bis zwei Esslöffeln Wasser) herstellen. Statt des nussig schmeckenden Sojamehls kann auch Stärkemehl verwendet werden, falls ein neutraler Geschmack gewünscht ist.
Früchte in Gebäck oder Kuchen
Gewusst? Eine zerdrückte Banane kann ein Ei im süßen Gebäck ersetzen. Rühren Sie sie einfach in den Teig ein. Super: Der Bananengeschmack geht beim Backen nicht ganz verloren und verleiht Ihrem Backwerk eine ganz besondere Note.
Auch Apfelmus macht Eier überflüssig. Es eignet sich hervorragend für saftiges Gebäck, wie z. B. Muffins. Drei Esslöffel Apfelmus können ein Ei ersetzen. Aber keine Sorge, Ihr Rezept schmeckt später nicht nach Äpfeln. Die süße Note verflüchtigt sich beim Backen.
Bringen Sie Ihre Weihnachtsplätzchen zum Glänzen
Wer seinem Gebäck einen weihnachtlichen Glanz verleihen möchte, kann statt zu Eiern einfach zu Sojamilch oder Sojasahne und Öl greifen. Von jeder Zutat je einen Esslöffel miteinander mischen und das Gebäck vor dem Backen damit einstreichen.
Statt Eischnee geht Pflanzenschnee!
Sie brauchen für Ihr Rezept dringend Eischnee? Kein Problem! Auch hier gibt es eine pflanzliche Alternative: „Pflanzenschnee“ aus Leinsamen. Dafür kochen Sie Leinsamen in Wasser auf, bis ein zäher Schleim entsteht. Die Leinsamen werden durch ein Sieb gegossen, so vom Sud getrennt und dieser dann mit einem Stabmixer etwa 8 Minuten lang zu einer fluffigen Masse aufgeschlagen.
Die besten Alternativen zu Butter
Statt Butter können Sie vegane Margarine zum Backen verwenden. Doch Vorsicht: Nicht alle als „pflanzlich“ deklarierten Margarine-Sorten sind auch vegan. Sie können trotzdem tierische Produkte wie Molke oder Joghurt enthalten. Tipp: Wählen sie eine Sorte aus kontrolliert ökologischem Anbau, ohne ungehärtete, umgeesterte Fette. Auch Mandel- oder Erdnussbutter sind gute Alternativen zu normaler Butter.
Mich-Ersatz und vegane Schlagsahne
Statt Kuhmilch können Sie zu Getreidemilch wie Hafer-, Dinkel- oder Reismilch greifen. Doch auch Mandelmilch oder Kokosmilch eignen sich wunderbar zum Backen. Letztere lässt sich sogar zu Sahne aufschlagen. So müssen Sie nicht einmal auf ein leckeres Kuchen-Topping verzichten. Wichtig: Die Kokosmilch muss eiskalt sein. Dann ein bis zwei Päckchen Sahnesteif dazu geben und steif schlagen.
Vegan süßen
Veganer verzichten auf Honig und oft auch auf Industriezucker. Pflanzliche Alternativen sind beispielsweise Agavendicksaft, Stevia, Birnendicksaft, Ahornsirup, Rohrohrzucker oder Zuckerrübensirup.
Schokoladengenuss
Wer vegan schlemmen möchte, muss auf vollmundigen Schokogenuss keinesfalls verzichten. Schokolade lässt sich prima durch Kakaopulver in Rohkostqualität ersetzen. Selbstverständlich können Sie auch Zartbitterschokolade oder vegane Schoki, die auf Reismilchbasis hergestellt wurde, verwenden. Letztere gibt es sogar als weiße Schokolade! Statt Nussschokolade eignet sich veganer Nougat besonders gut zum Backen.
Agar Agar statt Gelatine
Wer für sein Rezept Gelatine benötigt, kann statt dieser das pflanzliche Gelier- und Bindemittel Agar Agar verwenden. Es wird aus verschiedenen Rotalgenarten und getrockneten Meeresalgen hergestellt. Kaufen können Sie es in Pulverform, als Flocken, Blätter, Stangen oder in Streifen.
Sahne & Quark
Brauchen Sie für Ihren Teig Sahne? Dann sind Hafer-, Soja- oder Dinkelsahne geeignete Alternativen. Pflanzlichen Quark können Sie aus Sojajoghurt herstellen. Geben Sie den Joghurt in ein mit Küchenpapier ausgelegtes Sieb und lassen Sie die Masse etwa 24 Stunden lang im Kühlschrank abtropfen.
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