Matjes – Jeder kennt die leckeren Heringe und viele Feinschmecker lieben sie. Unter Fischgenießern sind sie Kult, doch die wenigsten wissen genau über die schmackhaften Tierchen Bescheid. Deshalb verraten wir Ihnen nun, pünktlich zum Start der diesjährigen Matjes-Saison am 18. Juni, viel Wissenswertes über den beliebten Fisch! Natürlich gibt’s auch leckere Rezeptideen zum Nachkochen und Genießen.
Was ist der Unterschied zwischen Matjes und Heringen?
Der Name Matjes bezeichnet Heringe, die noch nicht geschlechtsreif sind und bei ihrem Fang weder Milch, also Samen männlicher Fische, noch Rogen, reife Eier bei weiblichen Fischen, entwickelt haben. Matjes schmeckt besonders salzig, da er traditionell – etwa fünf Tage lang – in einer Salzlake heranreift. Die Enzyme in der im Fisch verbliebenen Bauchspeicheldrüse – alle anderen Innereien wurden zuvor entfernt – helfen bei diesem Reifungsprozess, der schließlich das delikate zarte Matjesfilet hervorbringt. Diese Art der Herstellung ist schon viele hundert Jahre alt. Sie wurde im Mittelalter in den Niederlanden ausgearbeitet.
Zu welcher Zeit wird Matjes gefangen?
Matjes wird in der Regel im Zeitraum zwischen Ende Mai und Anfang Juni vor Beginn der Fortpflanzungszeit gefangen. Grund dafür ist der hohe Fettgehalt, den die Heringe in dieser Phase – kurz vor ihrer Geschlechtsreife – aufweisen. Je nach Witterung kann sich der Beginn der Fangsaison verschieben. Gibt es nämlich wenig Sonnenstunden im Frühjahr, finden die Heringe vor den schottischen Küsten möglicherweise nicht so viel Futter und nehmen langsamer zu. Und erst wenn sie einen Fettgehalt von 16 Prozent erreicht haben, können Heringe zum Matjes weiterverarbeitet werden.
Wo wird Matjes gefangen?
Der Holländische Matjes wird in der Nordsee gefangen. Das Fanggebiet erstreckt sich von Deutschland über Dänemark bis nach Schottland und Norwegen.
In welchen Ländern wird Matjes am meisten verzehrt?
Matjes ist besonders in den Niederlanden, Deutschland und Schweden beliebt. Aber auch in China genießt man ihn immer häufiger.
Warum heißt der Matjes „Matjes“?
Das Wort „Matjes“ geht auf den holländischen Begriff „Maagdenharing“ zurück, was sich frei als „Mädchenhering“ übersetzen lässt und den „jungfräulichen“ Zustand der Fische beim Fang beschreibt.
Welche wichtigen Nährstoffe sind im Matjes enthalten?
Besonders nennenswert ist der hohe, aber gesunde Fettanteil im Matjes. Er enthält 16-28 Prozent ungesättigte und einfache Omega-3-Fettsäuren, die der menschliche Körper dankbar aufnimmt.
Wie werden die Heringe zubereitet?
Matjes kann beispielsweise als Snack zwischendurch mit ein paar Zwiebelringen und frischem Schwarzbrot serviert werden. Besonders in Norddeutschland sind Pellkartoffeln und Bohnen eine sehr beliebte Beilage. Doch auch Bratkartoffeln und Speck schmecken hervorragend zu Matjesfilet. Auch Joghurt- und Sahnesaucen können zu dem beliebten Fisch gereicht werden.
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