Köstlichkeiten aus der Nachbarschaft
Denkt man an kulinarische Spezialitäten aus dem kleinen Nachbarland Belgien, fallen einem spontan die weltberühmten feinen Pralinen, die reichhaltigen Pommes Frites und die Vielfalt der belgischen Biere ein. Die viereckige Belgische Waffel, auch Brüsseler Waffel genannt, ist aus der belgischen Küche jedoch auch nicht wegzudenken und es gibt sie in Belgien an jeder Ecke in kleinen Lädchen oder an Imbissständen: Noch warm und schön “fluffig” hat sie auch ohne Beigaben wie Puderzucker oder Sahne einen angenehmen Eigengeschmack. Um die weichen Belgischen Waffeln selber zu backen, verwendet man am besten das Weizenmehl der Type 405. Dieses klassische Haushaltsmehl garantiert, dass der Teig in dem viereckigen Waffeleisen gut aufgeht und somit ein originalgetreues Backergebnis gelingt.
Was ist eigentlich eine Mehltype?
In Deutschland sind die Mehltypen als Produktbeschreibung in der DIN-Norm 10355 festgelegt. Die Mehltypen-Zahl gibt an, wie viele Mineralstoffe, die sich besonders in der Kornrandschicht befinden, ein Mehl enthält. Zur Bestimmung wird eine Mehlprobe bei ca. 900 Grad verglüht, die mineralischen Anteile bleiben übrig. Dieser Mineralstoffmenge (in mg/100 g) entspricht dann die Mehltype. In 100 Gramm Haushaltsmehl der Weizenmehl-Type 405 sind also z.B. 405 mg Mineralstoffe, z. B. Kalium und Calcium. Weizenmehl besteht aus ca. 72% Kohlenhydraten (Stärke und Schleimstoffe, darunter ca. 4 % Ballaststoffe), 13 % Wasser, ca. 11 % Proteinen, ca. 0,9 % Fett und ca. 0,35 % Mineralsalzen.
Je höher die Mehltype, umso mehr Mineralstoffe also enthält das Mehl. Sie gibt damit auch einen Hinweis auf die Mehlfarbe: Mit steigender Typenzahl erhöht sich nämlich der Anteil dunkelfarbiger Schalenteilchen.
Belgische oder Lütticher Waffeln?
Die ältesten Waffeleisen stammen aus dem 9. Jahrhundert. Sie wurden in Frankreich und Belgien gefunden. Die Waffelbäckerei entstand im Zuge der Fertigung von Oblaten in den Küchen der mittelalterlichen Klöster. Laut den Gebrüdern Grimm gibt es das Wort „Wafel“ im Niederländischen seit dem 15. Jahrhundert. Die Belgischen Waffeln sind seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt, sie wurden insbesondere auf Jahrmärkten gebacken und verzehrt. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Waffeln durch ihr Tiefgravurmuster und die stets eckige Form. Lütticher Waffeln weisen zwar auch die tiefe Gravur auf, sind aber meist sehr viel süßer, mit mehr Butter ausgebacken und somit fettiger.